Besuch
von Alfredo Bauer
„Wir alle stehen in der Schuld derer, die Verfolgung
gelitten oder gegen sie Zeugenschaft abgelegt haben. Ihr Leiden und ihr Mut
tragen trotz allem dazu bei, dass eines Tages Licht und Recht über die Mächte
der Finsternis triumphieren.“
(Alfredo Bauer: Hexenprozeß in Tucumán)
Anlässlich seines 85. Geburtstages besucht der
österreichisch-argentinische Schriftsteller Alfredo Bauer im Oktober
seine Geburtsstadt Wien. Besonderes Anliegen ist es ihm, der Zeit seines Lebens
für eine gerechte, demokratische Gesellschaft und gegen den faschistischen
Ungeist kämpfte, das Andenken an die Mitstreiter dieses Kampfes aufrecht zu
erhalten. Die Alfred Klahr Gesellschaft organisiert aus diesem Grund gemeinsam
mit Alfredo Bauer, der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft und der
Kubanischen Botschaft eine Gedenkfeierlichkeit für Ernesto „Che“ Guevara am
Che-Denkmal im Wiener Donaupark und lädt anschließend zu einer Lesung mit dem
Schriftsteller ein.
Freitag, 9. Oktober 2009
15.00,
Che-Guevara-Denkmal im Wiener Donaupark
19.00,
Rankgasse 2, 1160 Wien (Endstation U3 Ottakring)
Lesung von und mit Alfredo Bauer
Alfredo Bauer liest gemeinsam mit Selma
Schacht und Saskja Schindler aus seinen neuesten Werken sowie aus dem Roman
„Verjagte Jugend“ und dem Band „Hexenprozeß in Tucumán“ (Deutsch und Spanisch).
Begrüßung und Einleitung durch die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft.
Alfredo Bauer, Dr. med., geb. 1924 in
Wien, Besuch der ersten vier Klassen im Akademischen Gymnasium; unter dem
Nazi-Regime zur Auswanderung nach Argentinien gezwungen, wo eine Tante ansässig
war. Besuch der antifaschistischen Pestalozzi-Schule; Schüler der ehemaligen
sozialistischen Reichstags-Abgeordneten Dr. August Siemsen und Dr. Alfred Dang.
Gründer und später Präsident der Freien Österreichischen Jugend in Buenos Aires.
Nachtrag der versäumten Schul-Bildung und Medizin-Studium. Promotion zum Dr.
med. 1949. Spezialisten-Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Antifaschistische Tätigkeit während des ganzen Lebens. Wiederholt Verfolgung und
Diskriminierung durch Militär-Diktaturen und andere reaktionäre Regimes. 1952
Heirat mit Kitty Egerer. Drei Kinder, sechs Enkel. 1984 verwitwet. 1989
Wiederverheiratung mit Gertrudis Neumann. Schriftstellerische Tätigkeit (Deutsch
und Spanisch), Reise-Beschreibungen (Argentinien, Chile, Uruguay, Brasilien,
Perú). „Kritische Geschichte der Juden“ (600 Seiten, Zwei Auflagen). Schriften
über die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Historische Erzählungen und
Romane. Literarische Übersetzungen und Nachdichtungen. Ins Deutsche: „Martín
Fierro“ von José Hernández (Nationalepos Argentiniens). Ins Spanische: Heine:
„Deutschland. Ein Wintermärchen“ & „Atta Troll“ (Vorwort: Jorge Luis Borges).
Brecht. Jura Soyfer. Verfasser von Kleinkunst-Stücken in der Tradition Soyfers
(teilweise ins Französische übersetzt).
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