Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung Drechslergasse 42, A–1140 Wien Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
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Die Kommunisten im ersten Dachau-Transport am 1. April 1938Mittwoch, 4. April 2018, 18.00
Dr. Peter Schwarz: Der 1. Dachau-Transport im Kontext der ersten Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes gegen politische GegnerInnen gemeinsame Veranstaltung mit der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz im DÖW Am Morgen des 12. März 1938 überschritten nicht nur die ersten Wehrmachtsverbände die österreichische Grenze; bereits einige Stunden zuvor, um halb fünf Uhr früh, waren – nach der durch diplomatischen Druck und militärische Drohungen erzwungenen nationalsozialistischen Machtübernahme am Vorabend – deutsche Polizeikräfte unter der Führung von Reichsführer SS Heinrich Himmler in Wien gelandet. Zu den ersten Aufgaben dieser Spezialeinheit gehörte die Verhaftung von prominenten NS-Gegnern, Mitgliedern und hohen Beamten der Regierung Schuschnigg und Angehörigen der illegalen Arbeiterbewegung. Zur Koordinierung der weiteren Verhaftungen begann Himmlers Stab ab dem 18. März 1938 mit dem Aufbau einer großen Gestapoleitstelle in Wien, die ihren Sitz im Hotel Metropole bezog. Bis Monatsende wurde eine Liste von 150 „Prominenten“ unter den Verhafteten zusammengestellt, die im Polizeigefangenhaus Rossauerlände („Lisl“) konzentriert und am Abend des 1. April zum Westbahnhof gebracht wurden, von wo der Zug nach Dachau abfuhr. |
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