Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

Drechslergasse 42, A–1140 Wien

Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at


 

Home
AKG
Veranstaltungen
Mitteilungen
Publikationen
Geschichte
Links

 

Stimmen zu Alfred Klahrs Theorie der „österreichischen Nation“

Alfred Klahr sei „der erste ernsthafte Versuch eines wissenschaftlichen Nachweises zu danken [...], daß die Österreicher keinen Teil der deutschen Nation darstellen, sondern sich in einer eigenen Entwicklung zu einer eigenen Nation gebildet haben. Schon die Tatsache, daß er überhaupt diese Frage aufgerollt hat, sichert Alfred Klahr einen Ehrenplatz in der Geistesgeschichte Österreichs.“ (Franz Marek: Die österreichische Nation in der wissenschaftlichen Erkenntnis; in: Die österreichische Nation. Zwischen zwei Nationalismen, hg. von Albert Massiczek. Wien, Frankfurt, Zürich: Europa Verlag 1967, S. 153-162, hier S. 153)

Alfred Klahr als der „pointierteste Vertreter des Gedankens der österreichischen Nation auf der äußersten Linken“. (Ernst Joseph Görlich: Die österreichische Nation und der Widerstand. Wien, Frankfurt, Zürich: Europa Verlag 1967 [Monographien zur Zeitgeschichte, Schriftenreihe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes], S. 28)

„Als Urheber der marxistischen Theorie einer österreichischen Nation ist wohl Alfred Klahr anzusehen.“ (Helmut Konrad: Widerstand an Donau und Moldau. KPÖ und KSC zur Zeit des Hitler-Stalin-Paktes. Wien, München, Zürich: Europaverlag 1978, S. 143)

„In der Ersten Republik versuchten zwei Vorläufer, die theoretischen Grundlagen der Nation und ihres Bewußtseins zu erarbeiten, aber die damaligen Umstände verurteilten sie dazu, Rufer in der Wüste zu bleiben. [...] es waren nämlich der Katholik Ernst Karl Winter und der Kommunist Alfred Klahr, die als erste die Prämissen dieses Bewußtwerdens illustrierten und verteidigten und es verstanden, die historischen Grundlagen der österreichischen Nation darzustellen.“ (Felix Kreissler: Der Österreicher und seine Nation. Ein Lernprozeß mit Hindernissen. Wien, Köln, Graz: Böhlau 1984 [Forschungen zur Geschichte des Donauraumes, Bd. 5], S. 15f.)

Klahrs theoretischer Ansatz sei „heute noch lesenswert“. (Ernst Bruckmüller: Nation Österreich. Sozialhistorische Aspekte ihrer Entwicklung. Wien, Köln, Graz: Böhlau1984 [Studien zu Politik und Verwaltung, Bd. 4], S. 157)

Es war „jene Studie Alfred Klahrs zur ‚Nationalen Frage in Österreich‘, die dieses Problem nicht nur auf ein grundlegend neues wissenschaftliches Niveau hob, sondern auch in Hinblick auf die Bündnismöglichkeiten der Linken gegen die nationalsozialistische Gefahr wichtige Perspektiven öffnete“. (Wolfgang Häusler: Wege zur österreichischen Nation. Der Beitrag der KPÖ und der Legitimisten zum Selbstverständnis Österreichs vor 1938; in: Römische Historische Mitteilungen, hg. von Otto Kresten und Adam Wandruszka, 30. Band. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1988, S. 381-411, hier S. 383f.)

„Ich selbst habe Alfred Klahr erst in der Emigration als einen Mann von geradezu unglaublicher Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft kennengelernt. Er ist in Auschwitz zugrunde gegangen. Auch ihm gebührt ein Ehrenplatz in den Annalen der österreichischen Widerstandsbewegung.“ (Elisabeth Freundlich: Die fahrenden Jahre. Erinnerungen, hg. und mit einem Nachwort von Susanne Alge. Salzburg: Otto Müller Verlag 1992, S. 89)

„Allerdings gab es nach ´45 in Österreich keine Mehrheit, die der Idee einer österreichischen Nation zustimmte. Und es gab auch kein historisch gewachsenes, dann aber verschüttetes Nationalgefühl, das man nun wieder aktivieren hätte können. Das einzige, das es gab, waren die theoretischen Vorarbeiten österreichischer Kommunisten, die, aus welchen politisch-strategischen Gründen auch immer und wie verquer auch immer, die ersten sind, die die Existenz einer österreichischen Nation wissenschaftlich zu begründen versucht hatten, wie, um nur ein Beispiel zu nennen, Alfred Klahr. Diese Ideen wurden außen- und innenpolitisch konsequent umgesetzt und führten, wie wir wissen, tatsächlich zur Unabhängigkeit Österreichs, zu einem österreichischen Nationalgefühl und zu einer internationalen Anerkennung Österreichs als eigenständiger Nation.
So bizarr es in dieser notwendigen, aber die Wahrheit keineswegs verfälschenden Verkürzung klingt: Die Existenz einer freien, unabhängigen, zweiten österreichischen Republik ist das genuine Ergebnis einer geglückten praktischen und theoretischen Anstrengung der österreichischen Kommunisten.“
(Robert Menasse: Das Land ohne Eigenschaften. Essay zur österreichischen Identität. Wien: Sonderzahl 1993, S. 49)

„Er war zweifellos der bedeutendste marxistische Theoretiker, der sich für die Kommunistische Partei Österreichs betätigte.“ (Herbert Steiner: Zur österreichischen Nation, in: Wiener Zeitung, 22.9.1994)

 

Zurück Home Nach oben Weiter