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Biografische Texte zur Geschichte der
Arbeiterbewegung, Band 5
Barilich, Eva: Fritz Jensen. Arzt an vielen Fronten
Wien: Globus Verlag 1991
In einem liberalen Elternhaus aufgewachsen, findet der jüdische
Medizinstudent Fritz Jensen (1903-1955) zur Arbeiterbewegung. Im Freundeskreis
der „Felonen“ entwickelt er sich - geschult an Karl Kraus - zu einem
talentierten Kulturrevolutionär. Nach dem Internierungslager Wöllersdorf, wo er
Studien- und Kampfsportzirkel leitet, stellt er sich in den Dienst der
bedrängten spanischen Republik. 1939 schließt sich Jensen dem Chinesischen
Roten Kreuz an und unterstützt den Kampf gegen die japanischen Okkupanten.
Schließlich gelingt ihm der Vorstoß in die von Mao Zedongs Armee befreiten Gebiete;
als Mitarbeiter der UN-Wiederaufbauorganisation ist er an führender Stelle am
Aufbau einer medizinischen Basisversorgung beteiligt. 1948 kehrt Jensen nach
Österreich zurück, 1953 übersiedelte er nach China. Reisen führen ihn nach
Korea und Vietnam, wo er 1954 Ho Chi Minh aufsucht und österreichische
Kriegsgefangene interviewt. Seine Erfahrungen gibt er in Artikeln und Büchern
weiter. 1955 kommt er bei einem für Zhou Enlai bestimmten Bombenanschlag ums
Leben.
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