Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Peter Goller: Marx und Engels in der bürgerlichen Ideologie und in der sozialistischen Theorie

Gesammelte Studien

Wien: Alfred Klahr Gesellschaft 2007 (Quellen & Studien, Sonderband 7)
336 Seiten, 17 Euro (vergriffen), ISBN 978-3-9501986-2-1

Im vorliegenden Band wird die an den Universitäten knapp vor 1900 einsetzende Auseinandersetzung mit Marx und Engels beschrieben, in Deutschland waren dies die „Kathedersozialisten“ (Schmoller, Sombart u.a.), in Österreich vor allem die liberale Wiener „Grenznutzenlehre“, vor allem Böhm-Bawerk und dann Ludwig Mises. Im Gegenzug wurde in den sozialistischen, marxistischen Theorieorganen (u.a. „Neue Zeit“, Berlin, „Der Kampf“ Wien, „Unter dem Banner des Marxismus“, etc.) die bürgerliche Marx-Engels-Adaption scharfer Kritik unterzogen, so von Franz Mehring, Rosa Luxemburg oder von Georg Lukács. Dieser sozialistischen Kritik ist der zweite Teil des vorliegenden Bandes gewidmet.

Peter Goller, Jg. 1961, Dr. phil., Archivar der Univ. Innsbruck, Univ.-Dozent für Wissenschaftsgeschichte, Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich und zur Ideengeschichte des Sozialismus, zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Universität Innsbruck und zur österreichischen Wissenschaftsgeschichte, u.a. 1997 zur Rechtsphilosophie in Österreich 18481945, 2003 zur Grundrechtsreform, 2004 zur Geschichte der Arbeitsrechtswissenschaft.

Inhalt

Karl Marx-Biographien 1883-1938
1. Vorbemerkung: Karl Korsch über das Problem einer Marx-Biographie (1934-1938)
2. Bürgerliche und sozialistische Beiträge zur Marx-Biographie vor 1914
3. Marx-Gedenkjahr 1908: Marx’ Biographie zwischen bürgerlichem Antimarxismus und sozialdemokratischem Reformismus?
4. „Dieses Buch hat seine kleine Geschichte“: Franz Mehrings Marx-Biographie (1918)
5. Marx-Biographien im Sog bürgerlicher Geschichtsideologien (1919/20)
6. Robert Wilbrandt und Max Beer (1918), Alfred Braunthal (1920), Ferdinand Tönnies (1921), Karl Vorländer und Otto Rühle (1928): Marx-Biographen zwischen Reformismus und Idealismus, zwischen Neukantianismus und Individualpsychologie
- Robert Wilbrandt (1918)
- Max Beer (1918)
- Alfred Braunthal (1920)
- Ferdinand Tönnies (1921)
- Karl Vorländer (1928)
- Otto Rühle (1928)

Franz Mehring und Rosa Luxemburg über die bürgerlich-universitäre Marx-Engels-„Widerlegung“ (1895-1910). Vor dem Hintergrund des Revisionismusstreits
1. Anmerkungen zur Marx-Rezeption durch die bürgerliche Wissenschaft seit 1870 bis zum Revisionismusstreit um 1900 und zum Ende der Weimarer Republik
2. Zur bürgerlichen Marxismus-Rezeption seit dem Tod von Karl Marx (1883) bis zum Tod von Friedrich Engels (1895)
3. Franz Mehring über die Marx-Darstellungen von Paul Barth, Werner Sombart und über jene der neukantischen Sozialisten (1895-1900)
3.1 Mehring gegen Paul Barth
3.2 Mehring gegen Werner Sombart
3.3 Mehring gegen die „neukantische“ und „machistisch“ empiriokritizistische Marx-„Verbesserung“
4. Rosa Luxemburg über „hohle Nüsse“ und über die „’deutsche Wissenschaft’ hinter den Arbeitern“ (1900)

„… stupide Kritik an den Theorien von Marx“! Gustav Groß. Ein früher österreichischer Marx-Biograph (1885)

Julius Platter über Sozialismus und Marxismus (1877-1903)
- Julius Platter als ein „Kathedersozialist“?
- Platter in Zürich: Vom liberalen „Malthusianer“ zum bürgerlichen Sozialkritiker
- Platters Revolutionsangst oder soziale Kritik aus dem Geist von Karl Rodbertus und Anton Menger?
- Platters Hoffnung: Reformistische Sozialdemokratie und antimarxistischer Revisionismus – Konsumgenossenschaften statt Klassenkampf?
- Platters „demokratischer Sozialismus“ (1897)
- Platters Kritik von Marx’ „Kapital“ (1895-1903)

Thomas G. Masaryk gegen Marx und Engels (1898-1906)

Österreichische Philosophen und Naturwissenschaftler in Lenins „Anti-Empiriokritizismus“ (1908/09)
- Friedrich Adler
- Philipp Frank
- Hans Kleinpeter
- Anton von Leclair
- Oskar Ewald
- Wilhelm Jerusalem
- Franz Blei

Helene Bauer gegen die neoliberal bürgerliche Ideologie von Ludwig Mises (1923)

Alfred Meusel als Kritiker von Ludwig Mises und Othmar Spann. Gegen „Neoliberalismus“ und „Neoromantik“ (1924)

Österreichische und deutsche sozialistische Theoretiker in Antonio Gramscis „Gefängnisheften“ (1929-1935)
- Gramsci und der Austromarxismus: Otto Bauer, Max Adler
- Gramsci über Rosa Luxemburgs „Stillstand und Fortschritt im Marxismus“
- Gramsci über Rosa Luxemburgs Massenstreik- und Spontaneitätstheorie
- Gramsci über ein Lehrbuch zur „Kritik der politischen Ökonomie“: Karl Kautsky, Julian Borchardt
- Gramsci über den „tendenziellen Fall der Profitrate“, Imperialismus und „Zusammenbruchstheorie“: Henryk Grossmann, Fritz Sternberg

„Wieder einmal wird Marx getötet!“. Georg Lukács über den Marxismus als Gegenstand bürgerlicher Ideologie und Wissenschaft seit Nietzsche
1. Lebensphilosophie und Marx: Von Simmel, Spengler, Scheler, zu Heidegger, Jaspers und Freyer
1.1. Georg Simmel
1.2. Oswald Spengler
1.3. Max Scheler
1.4. Othmar Spann
1.5. Martin Heidegger
1.6. Karl Jaspers
1.7. Hans Freyer
1.8. Hugo Fischer
2. Mit dem „Neuhegelianismus“ gegen Marx
2.1. Johannes Plenge
2.2. Emil Hammacher
2.3. Siegfried Marck
3. Soziologie: Neue Wege in der Marx-Kritik?
3.1. Ferdinand Tönnies
3.2. Max Weber
3.3. Werner Sombart
3.4. Alfred Weber
3.5. Ernst Troeltsch
3.6. Karl Mannheim
3.7. Otto Neurath
4. Lukács gegen die „wissenschaftliche Verbürgerlichung“ von Marx und Engels durch den sozialdemokratischen Reformismus

Zum 30. Todestag von Georg Lukács (1885-1971): Lukács´ Kritik der österreichischen bürgerlichen Wissenschaftstradition

Ernst Bloch über das Elend der deutschen Sozialdemokratie (1914-1970)
- Bloch und die Ludwigshafener Sozialdemokratie um 1900
- 1914: Gegen den sozialdemokratischen „Burgfrieden“, gegen die „sozialchauvinistische“ Kapitulation
- Eduard Bernstein als demokratisch-pazifistischer Kriegsgegner
- Bloch gegen die „Zimmerwalder Internationale“
- 1917: Trotz Zimmerwald für die „Unabhängigen Sozialisten“
- 1918: Kurt Eisners „moralische Tat“
- 1917/18 Das Elend der Ebert-Scheidemann-Sozialdemokratie
- Bloch und die Novemberrevolution 1918: Weder Lenin noch Ebert/Scheidemann?
- Bloch über die Novemberrevolution 1918 als Krise des Marxismus
- 1918/19: Versagen der Ebert-Noske-Sozialdemokratie in Fortsetzung der Kapitulation von 1914
- Faschismus (1929-1933): Sozialdemokratische Kapitulation
- 1934ff.: Volksfront ist nicht Sozialdemokratismus
- Sozialdemokratische Misere: Auf dem Weg nach Godesberg 1959
- Bernsteins „Antidialektik“ als Wurzel sozialdemokratischen „Praktizismus“
- Kautskys „Vulgärmaterialismus“
- Bloch 1969: Rückkehr zum Materialismus!

 

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