Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung Drechslergasse 42, A–1140 Wien Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
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Peter Goller: „Während der Schlacht ist es schwer, Kriegsgeschichte zu schreiben, ...“Geschichtsschreibung der österreichischen Arbeiterbewegung vor 1934Wien: Alfred Klahr Gesellschaft 2009 (Quellen & Studien,
Sonderband 10) Viktor Adler hat 1908 bedauert, dass die „notwendigsten Vorarbeiten für ein eindringendes Verständnis der Geschichte der proletarischen Bewegung fehlen“: „Während der Schlacht ist es schwer, Kriegsgeschichte zu schreiben, (…).“ Die bürgerliche Geschichtswissenschaft an den österreichischen Universitäten ignorierte das Thema. Vielmehr entstanden die ersten historischen Rückblicke am Ende des 19. Jahrhunderts zur eigenen Selbstverständigung, zum „Behelf der Agitation“ aus der sozialdemokratischen und auch aus der „anderen“ radikalen Arbeiterbewegung selbst. Wichtige erste Beiträge zur Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung lieferten etwa Carl Grünberg, Ludwig Brügel, Julius Deutsch, Emil Strauß oder August Krcal. Peter Goller, Jg. 1961, Dr. phil., Archivar der Univ. Innsbruck, Univ.-Dozent für Wissenschaftsgeschichte, Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich und zur Ideengeschichte des Sozialismus, zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Universität Innsbruck und zur österreichischen Wissenschaftsgeschichte, u.a. 1997 zur Rechtsphilosophie in Österreich 1848–1945, 2003 zur Grundrechtsreform, 2004 zur Geschichte der Arbeitsrechtswissenschaft. Inhalt Kurze Vorschau: Österreichische Arbeiterbewegungshistoriographie nach 1945 „Zu einem Behelf der Agitation und Propaganda“ – Arbeiter- und Arbeiterinnengeschichte aus der Klassenkampfbewegung (1870–1934) Viktor Adler und die Gebrüder Scheu über die (Un-)Möglichkeit und Notwendigkeit einer Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung (1906–1914) Der „Hainfelder Weg“: Viktor Adler und Karl Kautsky als Parteihistoriker Viktor Adler-Kult? Adler als Gegenstand der Parteihistoriographie: Wilhelm Ellenbogen, Julius Braunthal, Max Adler, Otto Bauer und Max Ermers (1919–1932) Die „andere“ Arbeiterbewegung. Radikale, anarchistische Opposition gegen die sozialdemokratische Historiographie: August Krcal, Johann Most, Josef Peukert, Gustav Landauer (1893–1913) Julius Deutschs „Gewerkschaftsgeschichte“ im Umfeld des „Kathedersozialismus“ und der Wiener „Grünberg-Schule“ (1908) Zu welchem Zweck Gewerkschaftsgeschichte? Gewerkschaftsgeschichte als Arbeiterbewegungs- und Parteigeschichte. Julius Deutschs Arbeiten (1908, 1929/32) Zur Lage der österreichischen Arbeiterbewegungshistoriographie 1914 am Beispiel von Julius Deutschs Leitfaden für Arbeiter- und Parteischüler (Gewerkschaftliche Erinnerungsliteratur, Karl Höger 1892, Maximilian Bach 1898, Karl Renner 1911 oder der klerikale Karl Schwechler 1907/08 und der liberale Julius Bunzel 1913) Erinnerungen von Arbeitern, Arbeiterinnen und Parteiorganisatoren als Quelle für Julius Deutschs Geschichte der „deutschösterreichischen Arbeiterbewegung“: Adelheid Popp, Josef Hannich, Anton Weiguny, Jakob Reumann, u.a.m. (1907–1914) Arbeiterbewegungsgeschichte zwischen Archivstudie und Klassenanalyse? Ludwig Brügel (1922–1925), Emil Strauß (1925/26), Otto Bauer (1907–1938) Der Band ist zum Preis von 8,– Euro (exkl. Versandkosten) unter klahr.gesellschaft@aon.at zu beziehen. |
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