Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Ernst BURGER

16.5.1915–30.12.1944

Burger wurde in einer Hietzinger Arbeiterfamilie geboren (in einem Bezirksteil, der heute zu Penzing gehört). 1926 stieß er zu den "Roten Falken", deren Hietzinger Bezirksgruppe er von 1933 an bis zum Verbot aller sozialdemokratischen Organisationen im Februar 1934 leitete. Im März 1934 trat er unter dem Eindruck der Februarereignisse zum Kommunistischen Jugendverband (KJV) über. In den Jahren des Austrofaschismus verbüßte er mehrere Arreststrafen. Bis Februar 1938 war er im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Nach der Annexion Österreichs emigrierte Burger im Mai 1938 in die Schweiz und weiter nach Paris. Im November 1938 kehrte er zu illegalen Arbeit nach Österreich zurück, wurde aber kurz darauf verhaftet und im Dezember 1940 vom Oberlandesgericht Wien zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Stein (NÖ) wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz eingewiesen, wo er führend an der Organisierung des Häftlingswiderstands beteiligt war. Um eine schlagkräftige Zusammenarbeit mit der polnischen Widerstandsbewegung außerhalb des Lagers sicherzustellen, wurde im Frühjahr 1944 die Flucht der führenden Mitglieder der "Kampfgrupe Auschwitz" beschlossen. Burger sollte am 27. Oktober 1944 aus dem Lager flüchten, doch der Plan wurde verraten. Am 30. Dezember 1944 wurde Burger Gemeinsam mit den Wiener Kommunisten Rudolf Friemel und Ludwig Vesely, die an der Organisierung der gescheiterten Flucht beteiligt waren, vor 15.000 Häftlingen am Appellplatz gehenkt.
Im September 1948 wurde das Erholungsheim der Demokratischen Vereinigung Kinderland in Urgersbach im niederösterreichischen Triestingtal nach Burger benannt. Im Dezember 1949 wurde eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus Wien 14, Matznergasse 18 enthüllt. Im November 1963 wurde im 14. Wiener Gemeindebezirk eine Verkehrsfläche "Ernst Burger-Gasse" benannt. Gruppen der Freien Österreichischen Jugend (FÖJ) trugen seinen Namen.

Literatur: Manfred Mugrauer: Ernst Burger (1915–1944). Funktionär des Kommunistischen Jugendverbandes und führendes Mitglied der „Kampfgruppe Auschwitz“, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Feindbilder. Jahrbuch 2015. Wien 2015, S. 191–228.

 

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