Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung Drechslergasse 42, A–1140 Wien Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
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Ernst BURGER16.5.1915–30.12.1944Burger wurde in einer Hietzinger Arbeiterfamilie geboren (in einem Bezirksteil, der heute zu Penzing gehört). 1926 stieß er zu den "Roten Falken", deren Hietzinger Bezirksgruppe er von 1933 an bis zum Verbot aller sozialdemokratischen Organisationen im Februar 1934 leitete. Im März 1934 trat er unter dem Eindruck der Februarereignisse zum Kommunistischen Jugendverband (KJV) über. In den Jahren des Austrofaschismus verbüßte er mehrere Arreststrafen. Bis Februar 1938 war er im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Nach der Annexion Österreichs emigrierte Burger im Mai 1938 in die Schweiz und weiter nach Paris. Im November 1938 kehrte er zu illegalen Arbeit nach Österreich zurück, wurde aber kurz darauf verhaftet und im Dezember 1940 vom Oberlandesgericht Wien zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Stein (NÖ) wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz eingewiesen, wo er führend an der Organisierung des Häftlingswiderstands beteiligt war. Um eine schlagkräftige Zusammenarbeit mit der polnischen Widerstandsbewegung außerhalb des Lagers sicherzustellen, wurde im Frühjahr 1944 die Flucht der führenden Mitglieder der "Kampfgrupe Auschwitz" beschlossen. Burger sollte am 27. Oktober 1944 aus dem Lager flüchten, doch der Plan wurde verraten. Am 30. Dezember 1944 wurde Burger Gemeinsam mit den Wiener Kommunisten Rudolf Friemel und Ludwig Vesely, die an der Organisierung der gescheiterten Flucht beteiligt waren, vor 15.000 Häftlingen am Appellplatz gehenkt.
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