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Egon SCHÖNHOF
9.4.1880-19(?).10.1942
Sch., dessen Vater eine Rechtsanwaltskanzlei in
Wien besaß, studierte an der Uni Wien Jus und promovierte 1904. 1911 eröffnete
er seine eigene Rechtsanwaltskanzlei im 3. Wiener Gemeindebezirk. wurde im 1. Weltkrieg
als Reserveoffizier eingezogen und 1914 zum Oberleutnant befördert. 1915 kam er
in russische Kriegsgefangenschaft und kehrte 1920 als Kommunist nach Österreich
zurück, wo er seine Anwaltstätigkeit wieder aufnahm. Er war einer der Anwälte,
die als Strafverteidiger die KPÖ und Kommunisten vertrat. So den
Parteivorsitzenden Johann Koplenig, der nach seinem Auftreten bei den
Juli-Ereignissen 1927 angeklagt worden war. Sch. war Mitbegründer der „Roten
Hilfe“ und Verfasser einschlägiger Broschüren über das Verhalten der
Proletarier vor Gericht. Sch. war Obmann der „Marxistischen Abendschule“, deren
Aufgabe die Anhebung der theoretische Bildung innerhalb der noch jungen KPÖ
war. Auch bei der Gründung des „Bundes der Freunde der Sowjetunion“ gehörte er
zu den Initiatoren. Nach 1934 kam auch er für einige Zeit ins Anhaltelager
Wöllersdorf. Nach der Annexion wurde er sofort verhaftet und kam im Juni ins KZ
Dachau, von wo er am 17.10.1942 nach Auschwitz überstellt wurde. Kurz nach
seiner Einlieferung wurde Sch. dort ermordet.
Literaturhinweis:
Broda, Engelbert: Dr. Egon Schönhof; in: Aus der Vergangenheit der KPÖ. Aufzeichnungen
und Erinnerungen zur Geschichte der Partei. Wien: Globus Verlag 1961, S. 37-41
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