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Manfred Mugrauer: Geschichte in möglichen Perspektiven denken
Anknüpfend an das Marxsche Spätwerk entwickeln Wolfgang
Eichhorn und Wolfgang Küttler in den Sitzungsberichten der Leibniz-Sozietät
eine zeitgemäße Interpretation des Marxschen Formationsansatzes.
Der Ordnungswechsel in der DDR hat auch um die Akademie der Wissenschaften
der DDR keinen Bogen gemacht. Ging es nach dem Willen der Herrschenden, so
sollte mit der AdW auch die Gelehrtensozietät ohne viel Aufsehen von der Bildfläche
verschwinden, wobei die 1990 im Einigungsvertrag angeführte Garantie ihrer
Weiterexistenz kein Hindernis sein sollte: mit der Gründung der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) hielt der Berliner
Wissenschaftssenator die Gelehrtensozietät für gegenstandslos und teilte den
Mitgliedern das Erlöschen ihrer Mitgliedschaft mit. Ein juristisch
erforderlicher Rechtsakt zur Auflösung fehlte, handelte es sich doch um einen
Bruch des Einigungsvertrags. Während die AdW der DDR „in einer ungebrochenen
Kontinuität in der Regenerierung ihrer Mitglieder durch Selbstwahl (stand), die
über die AdW der DDR, die Deutsche Akademie der Wissenschaften in die Preußische
hinein- und damit bis an die Ursprünge der Leibnizschen Gründung zurückreichte“,
/1/ handelt es sich bei der BBAW um eine Neugründung. So bildete nur wenige
Monate nach dem Ende ihres offiziellen Daseins eine Gruppe von Mitgliedern der
Gelehrtensozietät die Leibniz-Sozietät, die damit in der personellen Kontinuität
und Tradition der Leibnizschen Gründung steht. Zehn Jahre später ist die
Leibniz-Sozietät „eine wissenschaftlich autonome, interdisziplinär
arbeitende, pluralistisch zusammengesetzte und staatsferne Gelehrtensozietät,
die durch ihre wissenschaftlichen Leistungen einen wichtigen Platz in der
scientific community einnimmt“. /2/
Die Leibniz-Sozietät gibt neben den „Abhandlungen“ etwa achtmal jährlich
die Reihe „Sitzungsberichte“ heraus, die hierzulande bislang viel zu wenig
Beachtung gefunden hat. Zu verweisen ist in aller Kürze auf Beiträge von
Reinhard Mocek über postmodernes Denken (SB 4), mehrere
wissenschaftstheoretische Aufsätze von Herbert Hörz, solche zur Dialektik von
Hans Heinz Holz, Beiträge von Kurt Pätzold über den Holocaust (19) und die
deutsche Wehrmacht (35), Wolfgang Fritz Haugs „Philosophieren mit Brecht und
Gramsci“ (19), und nicht zuletzt auf die geschichtstheoretischen Studien von
Wolfgang Küttler und Wolfgang Eichhorn (8).
Geschichtsphilosophie und Formationskonzept
Der vorliegende Band 37 enthält Beiträge, die im Februar 2000 in Berlin auf
einem wissenschaftlichem Kolloquium der Leibniz-Sozietät zum 70. Geburtstag
Wolfgang Eichhorns gehalten wurden. Sie widmen sich dem Hauptarbeitsgebiet des
Jubilars: der Geschichtsphilosophie. Das Spektrum der Fragestellungen umfasst
generell wissenschaftsgeschichtliche (Herbert Hörz) und erkenntnistheoretische
(Hans Heinz Holz) Probleme, Vergleichsfragen aus naturwissenschaftlicher,
speziell meteorologischer Sicht (Karl-Heinz Bernhardt), Probleme der
Ideologietheorie (Erich Hahn), der Pädagogik (Gerhart Neuner) und schließlich
der Formationstheorie speziell am Beispiel des Spätwerkes von Karl Marx
(Wolfgang Küttler). Letzterer Aufsatz knüpft an den wenige Monate zuvor
erschienenen Aufsatz „Geschichte in möglichen Perspektiven denken.
Formationsfolgen im 19. und 20. Jahrhundert“ von Wolfgang Eichhorn und
Wolfgang Küttler an, der das Herzstück der Sitzungsberichte Nr. 34
(Seitenzahlen beziehen sich i.d.F. auf diesen Band) ausmacht.
Ihnen zugrunde liegt die Fragestellung, ob der Marxsche Formationsansatz, das
Marxsche Konzept der progressiven Entwicklung ökonomischer
Gesellschaftsformationen „überhaupt noch tragfähige Denkpotentiale bereit(hält),
zumal er gegenwärtig in den etablierten Geistes- und Sozialwissenschaften im
Einklang mit dem Trend, ´große Theorien´ abzulehnen, kaum mehr wahrgenommen
wird“. (S. 7) Daran knüpfen sich die Bemühungen Küttlers und Eichhorns,
„die Problematik der Formationsentwicklung in der Gegenwart unter dem
Gesichtspunkt der Globalisierung und der Gesellschaftstransformation gründlicher
und umfassender (zu untersuchen) – unter Einbeziehung der
philosophisch-methodologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagendebatten in
den Sozial- und Geisteswissenschaften“. /3/ Zugleich verbindet sich die Erörterung
von Perspektiven einer im Marxschen Sinne formationsgeschichtlich begründeten
Gesellschaftstheorie mit einer kritischen Bilanz von Geschichtstheorie und –methodologie
in der DDR, /4/ vor allem in Bezug auf die Theorie der ökonomischen
Gesellschaftsformation.
Eichhorn und Küttler knüpfen in ihrem Beitrag „Geschichte in möglichen
Perspektiven denken“ an ihr 1989 veröffentlichtes Buch „... daß Vernunft
in der Geschichte sei...“ /5/ als jenem Versuch, „einige Fragen der
marxistischen Formations- und Revolutionstheorie im gesamthistorischen
Zusammenhang und vor allem für das 19. und 20. Jahrhundert kritisch zu
behandeln“, an (S. 7). Es stellte gewissermaßen auch einen Schlusspunkt jener
Studien dar, die unter der Leitung von Ernst Engelberg und Wolfgang Küttler im
Forschungsbereich „Methodologie und Geschichte der Geschichtswissenschaften“
am Zentralinstitut für Geschichte der AdW der DDR betrieben wurden. Zu nennen
ist in diesem Zusammenhang vor allem das epochale Werk „Formationstheorie und
Geschichte“, /6/ eine Text- und Kontextanalyse des formations- und
revolutionsgeschichtlichen Denkens von Marx, Engels und Lenin.
Diese Forschungen sind wohl das beste Beispiel dafür, wie nach Stalins Tod
Wege aus der Stagnation und Erstarrung beschritten und damit – vor allem im
Zuge der in den 60er Jahren einsetzenden Debatten über das Verhältnis von
marxistisch-leninistischer Philosophie und Einzelwissenschaften, insbesondere über
den Gegenstand der Geschichtswissenschaft und der Soziologie als
Einzeldisziplinen /7/ – die Kanonisierung des Leninismus aufgebrochen werden
konnte. In weiterer Folge musste „der philosophische Kanon (...) differenziert
und für einzelwissenschaftliche Rationalisierung, d.h. Methodisierung und
Theorienbildung geöffnet werden“. /8/ Wie andere Disziplinen auch habe die
Geschichtswissenschaft ihren besonderen Gegenstand mit einem fachspezifischen,
theoretischen und methodologischen Instrumentarium zu erforschen. Es ergab sich
ein relativ breites Spektrum von fachspezifischen Konkretisierungen und
Subtheorien. Wolfgang Küttler prägte dafür die Wendung von den „speziellen
Theorien und Begriffen mittleren Gültigkeitsbereichs“. /9/ Die
formationstheoretischen Forschungen waren dabei konzentriertester Ausdruck der
Bemühungen nach einer Erweiterung des Forschungsspielraums, Ausdruck flexibler
Bestrebungen nach internationaler Kommunikation /10/ und methodischer Öffnung,
nach einer kritisch historisierten und operationalisierten marxistischen
Methodologie, freilich vor dem Hintergrund, ein „im wesentlichen vorgegebenes
Theoriegefüge ´weiterzuentwickeln´, zu ergänzen, zu erweitern, durch
Elemente anderer Konzepte höchstenfalls zu bereichern“. /11/ Nicht umsonst
war in der Geschichtswissenschaft der BRD der 70er und 80er Jahre in Hinblick
auf das Formationskonzept die Rede von einem „Theorie- und Methodenboom in der
DDR“, von einer „östlichen Theorie- und Methodologiekonjunktur“, von
einer Historisierung der „Werkstatt“ der Begründer des Marxismus durch
Methodologie und Theoriebildung. /12/ Diese externe Beobachtung gibt nicht
zuletzt auch einen Hinweis darauf, dass es keinesfalls möglich ist, die
Ergebnisse marxistisch-leninistischer Forschungen in den realsozialistischen Ländern
pauschal als Dogmatismus abzutun, die Leistungen der Geschichtswissenschaft
pauschal als „ideologische Verfremdung“, sie als Herrschafts- und Legitimitätshistorie
zu charakterisieren.
Formationstheorie heute
„Als Grundlage des sozialistischen Normen- und Wertebegriffssystems ebenso
wie gesellschaftspolitischer Strategie und gesellschaftswissenschaftlicher
Heuristik“ bündelt „die Kategorie ´ökonomische Gesellschaftsformation´
(zusammen mit ´sozialer Revolution´ und ´Klasse´ bzw. ´Klassenkampf´)
gewissermaßen „das gesamte Spektrum der strittigen Probleme“. Insofern kam
ihr als oberster Struktur- und Entwicklungsbegriff die „Doppelfunktion einer
verbindlichen historischen Weltanschauung und – davon abgeleitet – einer als
allgemeingültig akzeptierten Basistheorie der Geschichts- und
Gesellschaftswissenschaften“ zu. /13/ Die oben genannten Debatten um den
Gegenstand und die Eigenständigkeit von Geschichte im Verhältnis zur
Philosophie verstärkten die Bemühungen, die Marxsche Kategorie der „ökonomischen
Gesellschaftsformation“ und die darin zusammengefassten
gesellschaftstheoretischen Aussagen als heuristisches Prinzip konkreter
Forschung zu operationalisieren, als Methode zu entwickeln. /14/ Theorie und
Methode der historischen Formationsanalyse wurden als struktur- und
systemgeschichtlicher Ansatz weiter ausgearbeitet.
Damit kommen wir zurück zur eingangs genannten Aufgabe, die Formationstheorie zu
entwickeln im Hinblick auf die „soziale, ökonomische, ökologische und
fortschreitende Differenzierung der Umbruchprozesse seit dem letzten Drittel des
20. Jh.“, /15/ nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Frage, „wie die
gesellschaftlichen Perspektiven der Menschheit überhaupt theoretisch zu denken
sind, welche Transformationsrichtungen, welche Gestaltungsmöglichkeiten und -prinzipien
und welche Subjekte möglichen und notwendigen gesellschaftlichen Fortschritts
es gibt oder geben kann“ (S. 8).
Küttler und Eichhorn knüpfen an das Marxsche Konzept des
weltgeschichtlichen Formationsprozesses an, das sich gegen Ende der 50er Jahre
andeutete und vor allem in seinem (früher weithin unterschätzten) Spätwerk
nach der Epochenwende 1870/71 enthalten ist. Sie problematisieren die von Marx
1859 „ohnehin nur mit größter Vorsicht als Interpretationsmöglichkeit
angebotene, später leider dogmatisch fixierte Formationsfolge der
klassenantagonistischen Gesellschaften im mediterran-europäischen Raum“ als
„nur eine Entwicklungsreihe“ (S. 13). Ihnen geht es darum, eine
mehrdimensionale Auffassung der Formationsgeschichte, eine weitere
Interpretation von „Gesellschaftsformation“, ja einen veränderten
Bedeutungsgehalt des Terminus freizulegen: den vorausgehenden
urgesellschaftlichen Formierungsprozess charakterisieren sie als eine primäre
Entwicklungsreihe unterschiedlicher, älterer und jüngerer Schichten. „Das
Nacheinander der ´primären´ und ´sekundären´ Reihe geht mit der Entstehung
der letzteren, d.h. der antagonistischen Klassengesellschaften, in ein
variantenreiches Nebeneinander von Gesellschaften und Kulturen über, die sich
nach dem Grad der Auflösung der primären, auf Gemeineigentum beruhenden
Gemeinwesen selbst wieder in unterschiedlichen Entwicklungsreihen formieren.“
(ebd.) Daran knüpft sich der Gedanke, „übergreifende, zugleich sozialökonomische
und kulturelle Entwicklungen dieser Art (...) genetisch als Formationsreihen und
strukturell als Grundtypen gesellschaftlicher Formation vom geläufigen engeren
Formationsbegriff“ zu unterscheiden“ (ebd.). In diesem Sinne enthielt das
Marxsche Spätwerk – ganz entgegen weit verbreiteter Eurozentrismusvorwürfe
– wichtige Ansätze einer „multiversalen formationsgeschichtlichen
Sichtweise“ (S. 14).
Eichhorn und Küttler liefern eine Skizze der wichtigsten Revolutions- und
Formationsprozesse des 20. Jahrhunderts, wobei es ihnen darum geht, die mit dem
bisherigen Formationsdenken verbundenen „Auffassungen von den Gesetzmäßigkeiten
formationeller Entwicklungs- und Übergangsprozesse kritisch zu überprüfen“
(S. 31). Im Zusammenhang mit ihrer Analyse der gesellschaftlichen
Entwicklungsprozesse im 20. Jahrhundert, allen voran des „alternativen
Gesellschaftstyps“ und des Systemkonflikts, beleuchten sie die vor diesem
Hintergrund /16/ „dogmatisch verengte Version der Formationstheorie, die für
die gesamte Weltgeschichte, Gegenwart und Zukunft einseitig auf den Fortschritt
zum sowjetisch geprägten Modell fixiert war“ (S. 26).
Dieser unilinearen Entwicklungsauffassung eines „universell gültigen
Geschichtsfahrplans“ /17/ halten sie die Leibnizsche „Denkleistung“
entgegen, „das Mögliche oder in Möglichkeiten zu denken, und das bedeutet im
Hinblick auf gesellschaftspolitische Fragen, in Alternativen zu denken“. (S.
32) /18/ In den Mittelpunkt rückt das Problem der Geschichtsresultante, müssen
doch auch „gesellschaftstransformatorische Prozesse und die Entstehung neuer
gesellschaftlicher Strukturen (...) unter dem Aspekt der Resultanten- oder
Synthesebildung gesehen werden“. (S. 33) Auch heute bilden sich „formationelle
Neuansätze aus, indem unterschiedliche Strukturen, Interessen, Tendenzen,
Traditionen aufeinandertreffen, indem heterogene Reproduktionsweisen, Kulturen
und Lebensweisen einander überlagern, beeinflussen, in ein Spannungsverhältnis
geraten usw.“ (ebd.)
Transformationsdruck
Es geht Eichhorn und Küttler darum, entgegen der verarmten
Formationsauffassung und der damit verbundenen Epochebestimmung der
kommunistischen und Arbeiterparteien von 1957/60/69 „die für die
Formationsperspektiven praktisch wie theoretisch ins Gewicht fallenden
Modifikationen und Aberrationen“ nicht auszublenden, „sondern gerade in den
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit“ zu rücken (S. 36). Es geht ihnen darum, den
Blick zu öffnen für die große Variationsbreite und strukturelle Vielfalt von
Formationsprozessen, für unterschiedliche Stadien und Formierungsschübe.
Ausgehend von ihrer Charakterisierung des Kapitalismus als „tertiäre Stufe“
(S. 38), als Entwicklungsreihe der Kapitaldominanz (nach der „traditionellen
Agrargesellschaft“ als Synonym für die sekundäre antagonistische Reihe)
werfen sie die Frage auf, ob heute nicht manches darauf hindeute, dass ein
Umbruch des Formationsgrundtyps begonnen habe. Sie problematisieren „den
Transformationsdruck der Gegenwart über die aktuelle Kapitalherrschaft hinaus
als Existenzfrage der menschlichen Zivilisation“ (S. 39).
Im Mittelpunkt steht „die Problematik der Produktivkraftentwicklung und der
Gestaltungsmöglichkeiten von Entwicklungsprozessen in der Dialektik von
Produktivkraftentwicklung und Produktionsverhältnissen“ (S. 40). Die Widersprüche,
die sich in diesem Bereich ausbilden, sind oft beschrieben worden und können
hier mit den Stichworten Umwälzung der Arbeits- und Lebensweise, allen voran
„von Wissenschaft und Technik und damit aller Bereiche der Produktion, der
Kommunikation und Konsumtion, Wandel der Arbeitswelt und der Bildung und
Ausbildung, ein neuer Schub der Kapitalkonzentration mit riesigen Fusionen,
(...) Vergrößerung des Entwicklungsgefälles in den reichen Ländern wie auch
zwischen diesen und den Entwicklungsländern“ (ebd.) nur angedeutet werden.
Eichhorn und Küttler sprechen von einer „informations- und
kommunikationstechnologischen Revolution“, von der „Verwandlung des
Produktionsprozesses in einen wissenschaftlichen Prozeß“ (S. 41). Für sie
deutet vieles darauf hin, dass diese „aktuellen Umbrüche die gesamte moderne
Zivilisation bis in ihre Tiefenschichten erschüttern und dadurch in ihrer
kulturgeschichtlichen Bedeutung nur mit der sogenannten neolithischen oder
agrarischen Umwälzung zu vergleichen sind“ (ebd.).
So gelangen sie letztlich zum Schluss der „unverzichtbaren Bedeutung des
Marxschen Formationskonzepts einer komplexen sozialökonomisch begründeten
Gesellschaftsanalyse“ (S. 46) Vor allem im Hinblick auf postmoderne Theorien
verweisen sie auf den „Kernpunkt des ganzen Marxschen formationstheoretischen
Ansatzes, seiner geschichtsphilosophischen Konzeption und seines Konzepts des
Kommunismus als Fortschritt zur gesellschaftlichen Entfaltung der produktiven Kräfte
der Menschheit“, nämlich die „Kulturaufgabe der Menschheit, (...) begründete
Erwägungen und Visionen über eine Welt zu erarbeiten, in der die Entwicklung
der produktiven Kräfte der Menschen der Wohlfahrt aller und der freien
Entwicklung der menschlichen Individualität dient und die Verwandlung der
produktiven Kräfte in destruktive verhindert wird“ (S. 31).
Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 34 (1999)
und Bd. 37 (2000). Berlin: Trafo-Verlag, 35 DM je Band
Kontakt: Leibniz-Sozietät Redaktionskollegium, Postfach 84 01 26, D-12531
Berlin
Anmerkungen
1/ Wöltge, Herbert: Die unausrottbare societas; in: Sitzungsberichte der
Leibniz-Sozietät, Bd. 8. Velten: Becker 1996, S. 151.
2/ Hörz, Herbert: 300 Jahre Leibnizsche Gelehrtensozietät in Berlin. Bericht
des Präsidenten zum Leibniztag 2000; in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät,
Bd. 37. Berlin: Trafo-Verlag 2000, S. 129.
3/ Eichhorn, Wolfgang: Die Leibniz-Sozietät im Jahre 2001. Bericht des Präsidiums
an die Geschäftssitzung des Plenums am 17. Januar 2002; Homepage der Leibniz-Sozietät http://www2.rz.hu-berlin.de/leibniz-sozietaet.
4/ Vgl. Küttler, Wolfgang: Geschichtstheorie und -methodologie in der DDR;
in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG), Nr. 1/1994, S. 8–20.
5/ Eichhorn, Wolfgang/Küttler, Wolfgang: „.... daß Vernunft in der
Geschichte sei“. Formationsgeschichte und revolutionärer Aufbruch der
Menschheit. Berlin: Dietz 1989.
6/ Formationstheorie und Geschichte. Studien zur historischen Untersuchung von
Gesellschaftsformationen im Werk von Marx, Engels und Lenin, hg. von Ernst
Engelberg und Wolfgang Küttler. Berlin: Akademie-Verlag 1978; dem
vorausgegangen waren (neben einigen Sitzungsberichten der AdW) die im
Akademie-Verlag erschienenen Bände „Probleme der Geschichtsmethodologie“,
hg. von Ernst Engelberg 1972 und „Probleme der geschichtswissenschaftlichen
Erkenntnis“, hg. von E. Engelberg und W. Küttler 1977. Es folgten 1983 „Das
geschichtswissenschaftliche Erbe von Karl Marx“, 1985 „Gesellschaftstheorie
und geschichtswissenschaftliche Erklärung“ und 1986 „Marxistische
Typisierung und idealtypische Methode in der Geschichtswissenschaft“; in
diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben dürfen die „Studien zur
vergleichenden Revolutionsgeschichte“ von Manfred Kossok und der Band „Zur
Dialektik des Geschichtsprozesses. Studien über die materiellen Grundlagen der
historischen Grundlagen“ von Wolfgang Eichhorn und Adolf Bauer 1983.
7/ Dabei wurde der Standpunkt korrigiert, dass die Geschichte im wesentlichen
nur stofflich auszufüllen und zu konkretisieren habe, was an Theorie durch die
Philosophie und die systematischen Gesellschaftswissenschaften vorgegeben sei;
vgl. Küttler, W.: Die historische Methode aus marxistisch-leninistischer Sicht;
in: Historische Methode, hg. von Christian Meier und Jörn Rüsen. München; dtv
1988 (Beiträge zur Historik 5), S. 81–99, hier S. 88. Zu verweisen ist auf die
methodologischen Debatten über die Beziehung des Logischen und Historischen, u.a. Richter, Gudrun: Gesetzmäßigkeiten und Geschichtsprozeß. Logisches und
Historisches. Berlin: Dietz 1985.
8/ Vgl. Küttlers Aufsatz über die widerspruchsvolle Rezeptions- und
Wirkungsgeschichte des Formationskonzepts „Formationstheorie zwischen Dogma
und Wissenschaft“; in: Utopie kreativ, Nr. 73/74 (1996), S. 65–80, hier S. 71;
Ausführungen zum Zusammenhang von praktischem Scheitern und kognitiven
Defiziten finden sich bei Küttler, W.: Formationstheorie und Moderne; in:
Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 8, a.a.O., S. 17-56, bes. S. 45ff.
9/ Vgl. Küttler, W.: Begriffsbildung und Gesetzesproblematik in Geschichte und
Geschichtserkenntnis; in: ZfG, Nr. 9/1981.
10/ Die geschichtsmethodologischen Arbeiten in der DDR wurden direkt auch auf
internationale Wirkung angelegt; vgl. die in Anm. 6 angeführten Bände.
11/ Küttler, W.: Hat „marxistische“ Geschichtsschreibung noch eine
Zukunft?; in: Jarausch, Konrad H.: Zwischen Parteilichkeit und Professionalität.
Bilanz der Geschichtswissenschaft der DDR. Berlin: Akademie-Verlag 1991, S.
165–184, hier S. 175.
12/ exemplarisch Fischer, Alexander/Heydemann, Günther (Hg.):
Geschichtswissenschaft in der DDR, Bd. 1: Historische Entwicklung,
Theoriediskussion und Geschichtsdidaktik. Berlin: Duncker u. Humblot 1988.
13/ Küttler, W.: Formationstheorie zwischen Dogma und Wissenschaft, a.a.O., S.
66.
14/ vgl. Küttler, W.: Formationstheorie und Geschichtswissenschaft. Aspekte
einer kritischen Bilanz; in: Eckert, Rainer/Küttler, Wolfgang/Seeber, Gustav
(Hg,): Krise – Umbruch – Neubeginn. Eine kritische und selbstkritische
Dokumentation der DDR-Geschichtswissenschaft 1989/90. Stuttgart: Klett-Cotta
1992, S. 345–355, hier S. 345.
15/ Küttler, W.: Gesellschaftsformation; in: Historisch-kritisches Wörterbuch
des Marxismus, hg. von Wolfgang Fritz Haug, Bd. 5. Hamburg: Argument-Verlag
2001, Sp. 585–598, hier Sp. 596.
16/ Vgl dazu auch Küttler, W.: Die marxistisch-leninistische
Geschichtswissenschaft und das Systemdenken im Ost-West-Konflikt; in:
Geschichtsdiskurs, Bd. 5: Globale Konflikte, Erinnerungsarbeit und
Neuorientierungen seit 1945, hg. von ders., Jörn Rüsen, Ernst Schulin.
Frankfurt/M.: Fischer 1999, S. 75–105.
17/ Eichhorn, W.: Über Gesellschaftsformation und –transformation; in:
Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 8, a.a.O., S. 57–90, hier S. 59.
18/ Dieser Gedanke spielt auch eine wichtig Rolle im Aufsatz von Herbert Hörz
in Bd. 37, in dem er auf die methodologische Bedeutung der v.a. von
WissenschaftsphilosophInnen ausgearbeiteten Entwicklungstheorie für den
gesellschaftlichen Transformationsprozess hinweist; vgl. Hörz, H.:
Wissenschaftstypen und Gesellschaftstransformation; in: Sitzungsberichte der
Leibniz-Sozietät, Bd. 37. a.a.O., S. 11–33, bes. S. 12ff.
Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, Nr. 1/2002 |