Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung Drechslergasse 42, A–1140 Wien Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
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30 Jahre „Ortstafelsturm“ - ReferentInnenUniv.-Prof. Dr. Peter
Gstettner Wie unter einem Brennglas fokussieren sich in diesem Ereignis Kärntner Konfliktstrukturen, die bis auf den heutigen Tag die politische Kultur und die Zivilgesellschaft dieses Bundeslandes prägen und gleichzeitig weit darüber hinaus wirksam sind. Peter Gstettner ist seit 1981 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Klagenfurt und seit 1999 auch Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für interkulturelle Bildungsforschung Klagenfurt-Villach. Seine Forschungsschwerpunkte: Sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden, Schul- und Bildungsreform, Interkulturelles Lernen, Entwicklungspolitik, Antirassismus und Gedenkstättenpädagogik. Gstettner befand sich 1988/89 im Rechtsstreit mit dem Kärntner Heimatdienst bezüglich seines Buches „Zwanghaft Deutsch“, in dem der Autor behauptet hatte, der Kärntner Heimatdienst wäre an der Organisation des Ortstafelsturms mit beteiligt gewesen. Univ.-Prof. Dr. Karl Stuhlpfarrer: Geopolitische, weit über den regionalen Rahmen hinausreichende Strategien haben das Politikfeld „Minderheitenfrage“ in hohem Maße mitgeprägt. Karl Stuhlpfarrer ist seit Ende 1999 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Klagenfurt, Vorstandsmitglied des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung in Stadtschlaining, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Theodor-Körner-Fonds und ständiger Experte der Historikerkommission in Wien. Forschungsschwerpunkte: Europa, Zweiter Weltkrieg, Shoah, Nachkriegszeit. Dr. Sepp Brugger: „Es gibt eine politische Realität und eine formalrechtliche Angelegenheit. In Österreich ist es immer noch so, dass die politische Realität ausschlaggebend ist.“ (Peter Westenthaler, Klubobmann der FPÖ). Sepp Brugger ist Berater der Grünen in Medienangelegenheiten. Er hat im Jahre 1989 im Auftrag einer Klagenfurter Familie, deren Sohn in der Landeshauptstadt der zweisprachige Unterricht verweigert wurde, eine Klage beim Verfassungsgerichtshof eingebracht und Recht bekommen. Aufgrund des VfGH-Erkenntnisses musste das restriktive Kärntner Minderheitenschulgesetz geändert werden und konnte auch in der Kärntner Landeshauptstadt eine öffentliche zweisprachige Volksschule eröffnet werden. ao.
Univ.-Prof. Dr. Gero Fischer: Der Sprachwissenschaftler Franc Miklošic war vor rund 150 Jahren der erste und letzte Slowenist an der Wiener Universität. Gero Fischer ist Slawist an der Universität Wien mit Arbeitsschwerpunkten der Minderheiten-, Migrationsforschung, Sprachdidaktik, Mediendidaktik, sowie der Mathematischen Linguistik, Geschichte der englischen Gewerkschaftsbewegung u. a. Vida Obid: Die slowenischen politischen Vertretungen, so scheint es, werden vom Kärntner Landeshauptmann nach Belieben benützt – ob als Feindbilder oder Tanzbären. Vida Obid ist Mitarbeiterin des Slowenischen wissenschaftlichen Instituts in Klagenfurt und Koautorin des zu Beginn des Jahres im Wiener Promedia-Verlag erschienenen Buches „Haiders Exerzierfeld – Die Kärntner SlowenInnen in der deutschen Volksgemeinschaft“. Dr. Mirko Messner: Der minderheitenfeindliche Dreiparteienpakt in Kärnten ist Ausdruck einer umfassenden Einbeziehung der Kärntner Sozialdemokratie in die hegemoniale Struktur des Deutschnationalismus. Mirko Messner ist Geschäftsführer des Interkulturellen Zentrums in Klagenfurt/Celovec und Koautor des Buches „Haiders Exerzierfeld – Die Kärntner SlowenInnen in der deutschen Volksgemeinschaft“ (Promedia 2002). |
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