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Ana Peréz:
Aktualität und Bedeutung im heutigen Spanien
Ich möchte mich
bei den Symposiumsveranstaltern herzlich für diese Einladung bedanken, die mir
die Gelegenheit gibt, über die Hommage an die Internationalen Brigaden zu
berichten und mit Ihnen gemeinsam über die Bedeutung dieser Tage und
Veranstaltungen in Spanien nachzudenken.
Am Beginn meines
Beitrags möchte ich unsere Organisation "Vereinigung der Freunde der
Internationalen Brigaden" vorstellen. Wir bestehen als Verein seit etwas
mehr als einem Jahr. In Spanien hatte sich im September 1995 eine Gruppe von
Freunden zusammengefunden und die Vereinigung mit dem Ziel gegründet, eine
Dokumentationsstelle der Interbrigaden in Spanien zu schaffen. Wir dachten, daß
Spanien dies den Interbrigadisten schuldig sei, daß in jenem Land, für dessen
Freiheit sie so selbstlos gekämpft hatten, die Dokumente dieses Kampfes
gesammelt und aufbewahrt sein sollten, damit jüngere Generationen ständig
davon lernen könnten.
Heutzutage sind
diese Dokumente über die ganze Welt verstreut. Das meiste liegt sicher in
Archiven und Dokumentationsstellen in den verschiedensten Ländern, aber wir befürchteten,
daß in jenen Ländern, in denen Krieg herrscht oder eine unruhige Lage besteht,
manche Dokumente der Interbrigaden noch nicht archiviert sein und somit
verlorengehen könnten. Diese zu retten war unser Anliegen, und so haben wir
angefangen.
Die Vereinigung
als solche ist parteiunabhängig, die Leute, die hier tätig sind, kommen aus
verschiedenen politischen Richtungen, fast alle haben eine linke politische
Vergangenheit, aber nur wenige sind in einer Partei oder Gewerkschaft
organisiert, und selbst diese fungieren nicht als Vertreter ihrer
Organisationen.
Wir gehören der
Nachkriegsgeneration an und brauchten für unser Anliegen erst einmal Verbindung
zu jenen, die den Krieg erlebt und mitgemacht hatten. Wir versuchten dies zuerst
in Spanien, nahmen Kontakt zu ehemaligen republikanischen Kämpfern auf, vor
allem zu unserem nunmehrigen Ehrenpräsidenten Santiago Álvarez, den viele von
Ihnen vielleicht kennen werden. Durch ihn wurde auch der Kontakt zu anderen
Vereinigungen von ehemaligen republikanischen Kämpfern, ehemaligen politischen
Häftlingen oder Militärs der Republik ermöglicht. Diese meinten, daß sie die
Idee für ein Dokumentationszentrum gut fänden, es aber noch zwei Dinge gebe,
die vorher erledigt werden müßten.
Das eine war die
Einlösung des Versprechens des Ministerpräsidenten Juan Negrín 1938 beim
Abzug der Interbrigaden, daß die Freiwilligen die spanische Staatsangehörigkeit
bekommen sollten. Die ehemaligen spanischen republikanischen Kämpfer hatten
dies in den letzten acht Jahren schon mehrmals erfolglos beantragt. Die andere
Sache, die anstand, war eine 60-Jahr-Feier 1996.
Zusammen mit
diesen Veteranen-Vereinen konnten wir die Sache mit der Staatsbürgerschaft in
Bewegung setzen und zu unserem Erstaunen erreichten wir nach nur zwei Monaten,
daß Vertreter von drei politischen Parteien unser Anliegen ins Parlament
brachten. Die Vereinigte Linke, die Sozialistische Arbeiterpartei und die
Baskische Nationalpartei stellten gemeinsam einen Antrag im Parlament, das ihn
sofort annahm und einstimmig die
Verleihung der spanischen Staatsangehörigkeit an die ehemaligen Brigadisten beschloß. Wir konnten es kaum glauben.
Wir meinen, daß
mehrere Umstände zugunsten unseres Anliegens zusammenwirkten. Positiv war, daß
die Leute unserer Vereinigung einer Generation angehören, die den Krieg nicht
erlebt hat, auch daß wir an keine Partei gebunden sind, und ebenso positiv war
es, daß Wahlen vor der Tür standen. Keine Partei wollte sich in diesem Moment
gegen einen Antrag stellen, der von allen als gerechte Sache empfunden wurde.
Damit erreichten
wir auch, daß in den spanischen Medien in einer noch nie da gewesenen Art und
Weise über die Interbrigaden berichtet wurde.
Die Erlangung der
spanischen Staatsangehörigkeit war aber nicht problemlos, denn die spanische
Gesetzgebung verlangt eine Verzichtserklärung auf die jetzige Staatsbürgerschaft
der Antragsteller, so sie nicht aus Portugal oder lateinamerikanischen Ländern
kommen. Das wurde von ihnen natürlich ebensowenig akzeptiert wie von uns. Für
eine Gesetzesänderung blieb aber keine Zeit, wegen der bevorstehenden Wahlen
standen nur mehr wenige Wochen zur Verfügung. Nach den Wahlen sprachen wir
nochmals mit den Parteien, die den Antrag gestellt hatten, und sie erklärten
sich bereit, im Parlament einen Antrag auf Gesetzesänderung einzubringen, was
die Sozialistische Arbeiterpartei inzwischen gemacht hat.
Die zweite Sache,
die uns die ältere Generation ans Herz gelegt hatte, war die Veranstaltung zum
60. Jahrestag. Wir machten uns an die Arbeit und dachten anfangs, daß
vielleicht 40 Leute kommen würden, später meinten wir, es würden eventuell 80
sein. Dann stellte sich aber, so um den Sommer herum, heraus, daß ungefähr 400
Interbrigadisten aus über 31 Ländern kommen würden, auch Verwandte und
Freunde mit dabei sein wollten und wir mit einer Zahl von etwa 800 Leuten zu
rechnen hatten.
Wir sahen sofort,
daß das unsere Kräfte bei weitem übersteigen würde. Daß wir eine
parteiunabhängige Vereinigung sind, war einerseits unsere Stärke, aber auch
unsere Schwäche. Unsere Stärke, weil wir einerseits problemlos mit den
verschiedenen politischen Parteien und Gewerkschaften zusammenarbeiten konnten,
andererseits aber auch Parteilose in das Projekt einbeziehen konnten. Unsere
Schwäche, daß wir über keine schon bestehende Organisation verfügten.
Es folgte eine
Arbeit, die viel Geduld und Zeit kostete. Es war notwendig, Kontakt mit
Vereinigungen von Interbrigadisten auf der ganzen Welt aufzunehmen und deren
Vertrauen zu gewinnen. Das war in manchen Fällen gar nicht leicht, denn kein
Mensch kannte uns, wir konnten uns nur immer wieder auf Santiago Álvarez und
andere Genossen berufen, die mit uns zusammenarbeiteten. Unsere Vereinigung als
solche war logischerweise unbekannt. Das war die Arbeit nach außen zu den
Interbrigadisten hin, aber da kam auch die Arbeit im Inneren, um das ganze
organisieren zu können. Wir mußten mit vielen Institutionen in Spanien
sprechen, mit den Parteien und Gewerkschaften, um sie für das Projekt zu
gewinnen, denn ohne diese Zusammenarbeit wäre es nicht zu realisieren gewesen.
Wir hatten von Anfang an die Unterstützung der Vereinigten Linken, der
Kommunistischen Partei und der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens wie auch
der Gewerkschaften sowie vieler Institutionen, in denen diese Parteien regieren
oder gemeinsam die Mehrheit haben.
Unser erstes
Vorhaben war, die Veranstaltungen in drei Städten abzuhalten. In Madrid, wo der
erste Einsatz der Interbrigaden gewesen war, in Albacete, wo sie ihr Basislager
hatten, und in Barcelona, wo die Verabschiedung der Interbrigaden stattgefunden
hatte. Zu unserer Überraschung und Freude bekamen wir aber immer mehr Anträge
aus verschiedenen Städten und Ortschaften Spaniens, die alle Interbrigadisten
bei sich haben wollten. Sie wollten ihre Dankbarkeit und ihre Anerkennung für
deren Kampf für die Freiheit in Spanien zeigen. Und so wurden Sevilla, Bilbao,
Guernica, Valencia, Gijón, Alicante, Benicassim, Elche ins Programm aufgenommen
und je nach den örtlichen Verhältnissen sind kleinere oder größere
Delegationen als Alternative zu Albacete hingefahren. In Madrid und Barcelona
war die gesamte Gruppe von ca. 800 Leuten.
Allerdings, in
Madrid selbst war es nicht nur die Stadt Madrid, die die Interbrigadisten
empfangen und begrüßen wollte, sondern auch die kleineren Städte des
sogenannten "roten Gürtels" um die Hauptstadt: Móstoles, Getafe,
Alcobendas, Morata de Tajuña, Alcalá
de Henares, Alcorcón usw. Alles Städte, die auch einen festen Platz in der
Geschichte der Interbrigaden und der Verteidigung von Madrid haben. In Barcelona
war es ähnlich, eine Reihe von kleineren Städten um Barcelona, wie Mataró,
Monserrat usw., wollten die Interbrigadisten ebenfalls empfangen. Das alles war
sehr schwer zu organisieren und nicht alles hat immer geklappt.
Aber ich denke,
insgesamt können wir sagen, daß etwas wichtiges entstanden ist.
Die
Veranstaltungen fanden überall Unterstützung, auch von vielen Gemeinden und
Autonomen Regionen, die von den Brigadisten nicht besucht worden waren, und zwar
finanzielle aber auch politische Unterstützung in Form von institutionellen
Erklärungen der Dankbarkeit und Anerkennung für die Interbrigaden.
Wir hatten auch
viele Probleme - ich werde sie hier nicht alle anführen und nur ein paar
Beispiele geben. Wie schon gesagt, insgesamt kamen 800 Leute aus 31 Ländern,
aber von manchen Ländern weiß ich bis zum heutigen Tag noch nicht, wer tatsächlich
gekommen ist. Es gab Gäste, die sich angemeldet hatten und dann doch nicht
kamen, am ersten und zweiten Tag erschienen im Hotel in Madrid ungefähr 60 Gäste,
von denen wir gar keine Ahnung hatten, daß sie kommen würden. Das alles mußte
bewältigt werden. Die Delegationen aus den verschiedenen Ländern waren nicht
alle gleich organisiert. Bei den Österreichern und Deutschen gab es zum
Beispiel einen Delegationssprecher, aber mit anderen Ländern war es sehr
schwierig, sich organisatorisch zu verständigen. Zum Beispiel hatte die
amerikanische Delegation mit 200 Teilnehmern keinen Sprecher.
Wir machten auch
die Erfahrung, daß manche Interbrigadisten nicht so diszipliniert waren, wie
wir gedacht hatten. Da viele Veranstaltungen an verschiedenen Orten gleichzeitig
liefen, mußten wir die Gäste einteilen, aber viele wollten nicht dorthin, wo
wir es vorgesehen hatten, und alles mußte aus dem Stehgreif wieder geändert
werden. So sympathisch uns diese Spontaneität ist, war es doch furchtbar
schwer, dann alles in den Griff zu kriegen.
Wir haben
praktisch in jeder Stadt anders funktioniert. In Madrid gab es ein Bündnis von
verschiedenen Vereinigungen, das die Verhandlungen mit den einzelnen
Institutionen und sonstigen Mitmachenden führte. In Barcelona gab es auch ein Bündnis
von Vereinigungen, mit dem wir gemeinsam alles in die Wege leiteten, aber danach
übernahm die Stadtverwaltung von Barcelona die Organisation der
Veranstaltungen. In Albacete und in den anderen Städten gab es eine
Zusammenarbeit unseres Bündnisses mit den örtlichen Komitees bei den
Verhandlungen mit den Institutionen. Danach wurden die Veranstaltungen selbst
von den Bürgerinitiativen und den beteiligten Institutionen und Parteien selbständig
organisiert.
Was die
institutionelle Unterstützung betrifft, so gab es ein breites Panorama. In
Albacete hatten wir zum Beispiel die Unterstützung der autonomen Regierung und
des autonomen Parlaments, nicht aber die der Stadtverwaltung. In Sevilla waren
alle beteiligt: die Stadt, die autonome Regierung, das autonome Parlament und
die Provinzverwaltung. In Madrid hatten wir nur die Unterstützung des
parteilosen Kulturrats der autonomen Regierung, die die konservative Volkspartei
stellt, was zu einigen Unstimmigkeiten und erheblichen Problemen führte.
Im allgemeinen würde
ich sagen, daß auf kommunaler und auf Ebene der autonomen Regionen vor allem
Regierungen der Sozialistischen Arbeiterpartei und der Vereinigten Linken, aber
auch der Baskischen Volkspartei und der Katalanen vertreten waren. Wir meinen,
daß die bunte Mischung von Bürgerinitiativen, Institutionen usw. auch dazu
beigetragen hat, daß die Sache der Interbrigaden auf einmal anders gesehen
wurde. Ich möchte das ein bißchen erläutern. Vor zehn Jahren, 1986, wurden in
Spanien auch eine Reihe von Veranstaltungen zum 50. Jahrestag durchgeführt.
Damals wurden sie von der Kommunistischen Partei Spaniens organisiert. Dies war
sehr gut und sehr überwältigend, auch die Resonanz in den Medien war sehr groß.
Aber dadurch, daß sie von nur einer Partei organisiert wurden, fühlten sich
andere politische Kräfte davon nicht unbedingt und nur in geringem Ausmaß
betroffen.
Diesmal war es
anders, und das wollten wir auch. Dadurch, daß wir nicht parteigebunden sind,
war es möglich, die verschiedensten Kräfte zusammenzubringen. Noch nie vorher
waren bei Veranstaltungen zu Ehren der Interbrigaden die Sozialistische
Arbeiterpartei, die Vereinigte Linke, die Kommunistische Partei, die Baskische
Nationalpartei, die Katalanische Nationalpartei und einige Vertreter der
Volkspartei zusammen gewesen. Diesmal war auch möglich, daß Teile der Bevölkerung,
die heutzutage Parteien ziemlich skeptisch gegenüberstehen, diese
Feierlichkeiten voll unterstützten, und zwar durch finanzielle Hilfe und aktive
Beteiligung.
Letzteres gilt
besonders für die Jugendlichen. Die Jugend hat in Spanien ungeheuer gut
reagiert. Im Hotel in Madrid sind ungefähr 40 Jugendliche erschienen, die
einfach mithelfen wollten. Sie waren unentbehrlich. Wegen der Schwierigkeiten,
die jeden Tag neu aufgetreten sind, und dem Defizit an Organisation hatten wir
alle Hände voll zu tun.
Diese jungen Leute
waren diejenigen, die immer bei den Brigadisten waren, die ihnen halfen, in den
Bus zu steigen, im Rollstuhl zu fahren, bei jeder Gelegenheit haben sie geholfen
und oft nicht einmal geschlafen, wenn es galt, Dringendes zu erledigen.
In Barcelona
angekommen, stellte sich heraus, daß die dortige Organisation nicht besser als
unsere in Madrid war und es Not an jungen Freiwilligen gab. Als die Jugendlichen
in Madrid dies erfuhren, sind viele auf eigene Kosten mit dem Nachtzug oder dem
Nachtbus nach Barcelona gefahren, um dort mit den Brigadisten zusammenzusein und
ihre Arbeit fortzusetzen. Sie hatten dies selbständig entschieden und durchgeführt.
In Barcelona war
ich mit einer kleinen Gruppe von Interbrigadisten in einer der Universitäten.
Es war überwältigend, die Aula Magna berstend voll mit Studenten, wie sie die
Brigadisten empfingen und alle zusammen den Eid der Interbrigadisten vor ihrem
Einsatz in Spanien als eigenes Bekenntnis laut vertrugen.
In Albacete gab es
ähnlich bewegende Momente, aber auch in Bilbao und in den anderen Städten:
Immer wieder gab es junge Leute, die mitmachten, die voller Begeisterung die
Brigadisten empfingen und feierten.
Was die Medien
betrifft, hat es noch nie in Presse, Fernsehen und Rundfunk so viele Berichte
gegeben, die fast ausnahmslos den Kampf der Interbrigaden für Freiheit und
Demokratie in Spanien auf die jetzige Weise gewürdigt hätten. Natürlich gab
es auch in manch rechter Zeitung Angriffe, aber das war die Ausnahme. Ich möchte
nicht übertreiben, aber man könnte sagen, daß ganz Spanien die Gelegenheit
ergriffen hat, nach 60 Jahren den Interbrigaden ihre Liebe, ihre Anerkennung und
Dankbarkeit zu zeigen.
Daß dies so
massiv geschehen ist, liegt sicher auch an den eigentümlichen Verhältnissen
des Übergangs von der Franco-Diktatur zur heutigen Demokratie. Dieser
friedliche Überang brachte mit sich, daß an und für sich keine öffentliche
Auseinandersetzung mit dem Spanischen Bürgerkrieg stattgefunden hat. Unter dem
Wort der Versöhnung herrschte eigentlich in Wirklichkeit Schweigen darüber;
Versöhnung hieß, so gut wie gar nicht mehr davon zu sprechen, als wäre alles
nie geschehen.
Aber es ist
geschehen und vieles, was noch nie kollektiv zum Ausdruck kommen konnte, hat
sich jetzt Luft gemacht. Beim Konzert im Sportpalast von Madrid, in Albacete, in
Barcelona, überall waren republikanische Fahnen zu sehen. Ich denke, daß
vieles was in Spanien in bezug auf die Republik latent vorhanden war, sich jetzt
in Verbindung mit den Interbrigaden geballt und emotionsgeladen, mit der Kraft
des lang Angestauten, geäußert hat.
Ich würde sogar
sagen, daß diese Feierlichkeiten vielen einen Anstoß zum Umdenken gegeben
haben. Vor allem glaube ich, daß für große Teile der Jugend, die zum Teil so
resigniert gegenüber der Politik und politischen Aktionen sind, die Erfahrung
mit den Interbrigadisten eine sehr wichtige gewesen ist, denn das waren und sind
Menschen, an die sie glauben können. Überall, wo die Interbrigadisten in
Spanien geredet haben, und besonders für die Jugend geredet haben, haben sie
immer wieder von Demokratie, Freiheit, Menschenrechten und Toleranz gesprochen.
Das sind Begriffe und Werte, die die Jugend akzeptieren und an die sie glauben
kann. Auf einmal hatten sie vor sich Menschen, die ihr Leben lang danach gelebt
haben, die es nicht nur predigen. Das sind Menschen, die sich nie in den
Vordergrund stellen wollten, die fast immer ein sehr schwieriges Leben hinter
sich haben und trotzdem nach wie vor an ihrer Überzeugung festhalten, die sie
vor 60 Jahren nach Spanien kommen ließ. Wir meinen, das ist etwas Wichtiges und
könnte vielleicht Anstoß sein, damit gerade junge Leute andere Beispiele vor
sich haben als die, an die sie nicht mehr glauben können.
Es ist auch in
diesen Tagen die Rede davon gewesen, daß womöglich die Generation der Enkel
das Erbe der Interbrigaden übernehmen und weiterführen könnte. Wir, die der
Generation der Kinder angehören, sind froh, daß wir bei der Organisation
dieser Veranstaltungen mitwirken konnten. Uns ist nicht wichtig gewesen, daß
Spaniens Regierungspräsident keine Zeit hatte, die Interbrigadisten zu
empfangen. Uns war und ist wichtig, daß die Bevölkerung sie überall voller
Herzlichkeit und Anerkennung empfangen hat, die Voluntarios de la Libertad
selbst erleben konnten, daß das spanische Volk sie nicht vergessen hat und
niemals vergessen wird.
Referat auf dem Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft
„60 Jahre Internationale Brigaden“, 23. November 1996
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