Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung Drechslergasse 42, A–1140 Wien Tel.: (+43–1) 982 10 86, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
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Hedwig („Hedy“) URACH20.8.1910–17.5.1943Die Hietzingerin, die während ihrer Schulzeit bei den sozialistischen
Kinderfreunden war, erlernte den Beruf einer Schneiderin. In dieser Zeit kam sie
auch zum KJV, in dem sie nicht nur ihre politische Bildung erwarb und als
Funktionärin aktiv war, sondern wo sie auch mit den GesinnungsgenossInnen ihre
Freizeit dem Sport und der Natur widmete. 1931 wurde sie auf die Internationale
Lenin-Schule nach Moskau delegiert, wo u.a. Alfred
Klahr ihr Lehrer war. Im Oktober 1932 kehrte Urach zurück und wurde Mitglied
des ZK des KJV, dessen Sekretär damals Leo Gabler war. Als dieser
1934 verhaftet wurde, übernahm sie diese Funktion. Urach war Delegierte
des 6. Weltkongresses der KJI in Moskau (25.9.–11.10.1935). Im März 1937 wurde sie
verhaftet und für vier Monate „wegen Betätigung für die KPÖ“, sie war bereits
Mitglied des ZK, inhaftiert. Nach der Annexion von den Nazis verhaftet und für
vier Monate eingesperrt, wurde Urach, von der Partei als gefährdet eingeschätzt,
von ihren Funktionen abgezogen, die von Bruno Dubber wahrgenommen wurden. Im
Mai 1939 fuhr Urach nach Belgien, arbeitet als Kindermädchen und wurde im Jänner
1940 interniert. Nach dem Einmarsch der Deutschen kehrte sie nach Österreich zurück, wo
sie der dritten Leitungsgruppe der KPÖ nach der Annexion angehörte. Am 17. Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion, wurde Urach verhaftet und
am 16. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. In Krems inhaftiert, wurde Urach Ende 1942 ins
Wiener Landesgericht überstellt, wo sie ein halbes Jahr in der Todeszelle
verbringt. Am Ende ihres Weges angekommen, den sie, wie sie vor ihrer
Verhandlung an ihre Eltern schrieb, „mit Überzeugung und stolzem Mut“ gegangen
ist, hielt Urach in ihrem Abschiedsbrief fest: „Ich bin ein Kind der
Arbeiterklasse, ein Teil von jener wundervollen Schichte des Volkes, von der
alles Leben kommt.“ Rote Plakate in Wien kündeten am 17. Mai 1943 von ihrer Hinrichtung. |
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