Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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Hedwig („Hedy“) URACH

20.8.1910–17.5.1943

Die Hietzingerin, die während ihrer Schulzeit bei den sozialistischen Kinderfreunden war, erlernte den Beruf einer Schneiderin. In dieser Zeit kam sie auch zum KJV, in dem sie nicht nur ihre politische Bildung erwarb und als Funktionärin aktiv war, sondern wo sie auch mit den GesinnungsgenossInnen ihre Freizeit dem Sport und der Natur widmete. 1931 wurde sie auf die Internationale Lenin-Schule nach Moskau delegiert, wo u.a. Alfred Klahr ihr Lehrer war. Im Oktober 1932 kehrte Urach zurück und wurde Mitglied des ZK des KJV, dessen Sekretär damals Leo Gabler war. Als dieser 1934 verhaftet wurde, übernahm sie diese Funktion. Urach war Delegierte des 6. Weltkongresses der KJI in Moskau (25.9.–11.10.1935). Im März 1937 wurde sie verhaftet und für vier Monate „wegen Betätigung für die KPÖ“, sie war bereits Mitglied des ZK, inhaftiert. Nach der Annexion von den Nazis verhaftet und für vier Monate eingesperrt, wurde Urach, von der Partei als gefährdet eingeschätzt, von ihren Funktionen abgezogen, die von Bruno Dubber wahrgenommen wurden. Im Mai 1939 fuhr Urach nach Belgien, arbeitet als Kindermädchen und wurde im Jänner 1940 interniert. Nach dem Einmarsch der Deutschen kehrte sie nach Österreich zurück, wo sie der dritten Leitungsgruppe der KPÖ nach der Annexion angehörte. Am 17. Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion, wurde Urach verhaftet und am 16. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. In Krems inhaftiert, wurde Urach Ende 1942 ins Wiener Landesgericht überstellt, wo sie ein halbes Jahr in der Todeszelle verbringt. Am Ende ihres Weges angekommen, den sie, wie sie vor ihrer Verhandlung an ihre Eltern schrieb, „mit Überzeugung und stolzem Mut“ gegangen ist, hielt Urach in ihrem Abschiedsbrief fest: „Ich bin ein Kind der Arbeiterklasse, ein Teil von jener wundervollen Schichte des Volkes, von der alles Leben kommt.“ Rote Plakate in Wien kündeten am 17. Mai 1943 von ihrer Hinrichtung.
Im 13. Wiener Gemeindebezirk ist eine Gasse nach ihr benannt; Ihr Name findet sich auf der Gedenktafel vor dem Straßenbahn-Betriebsbahnhof in Wien 13, Hetzendorfer Straße 188; Ihr Name findet sich auch auf der Gedenktafel für die 12 Zentralkomiteemitglieder, die anlässlich des 14. Parteitages der KPÖ (1948) im Haus des Zentralkomitees (Wien 9, Wasagasse) enthüllt wurde und sich danach im Haus der KPÖ Wien 10 (Wielandschule) befand.

Literatur: Manfred Mugrauer: "Soldat der gerechten Sache". Zum 100. Geburtstag der kommunistischen Widerstandskämpferin Hedy Urach, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 17. Jg., Nr. 3, September 2001, S. 9–21.

 

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