Klahr    Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung

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60 Jahre Moskauer Deklaration

„Die Regierungen des Vereinigten Königreiches, der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten von Amerika sind darin einer Meinung, dass Österreich, das erste freie Land, das der typischen Angriffspolitik Hitlers zum Opfer fiel, von deutscher Herrschaft befreit werden soll.
Sie betrachten die Besetzung Österreichs durch Deutschland am 13. März 1938 als null und nichtig. Sie betrachten sich durch keinerlei Änderungen, die in Österreich seit diesem Zeitpunkt durchgeführt wurden, als irgendwie gebunden. Sie erklären, dass sie wünschen, ein freies und unabhängiges Österreich wiederhergestellt zu sehen und dadurch ebenso sehr den Österreichern selbst wie den Nachbarstaaten, die sich ähnlichen Problemen gegenübergestellt sehen werden, die Bahn zu ebnen, auf der sie die politische und wirtschaftliche Sicherheit finden können, die die einzige Grundlage für einen dauerhaften Frieden ist.
Österreich wird aber auch daran erinnert, dass es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann, und dass anlässlich der endgültigen Abrechnung Bedachtnahme darauf, wie viel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen haben wird, unvermeidlich sein wird.“

Die Moskauer Deklaration vom 30. Oktober 1943 ist neben der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945, dem Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 und dem Verfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität vom 26. Oktober 1955 das grundlegende Dokument der österreichischen Staatlichkeit in der Zweiten Republik. Die drei Hauptmächte der Anti-Hitler-Koalition, die Sowjetunion, die USA und Großbritannien, legten sich darin auf das gemeinsame Kriegsziel fest, Österreich von deutscher Herrschaft zu befreien und als unabhängigen Staat wiederzuerrichten, erinnerten aber gleichzeitig Österreich daran, „dass es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann“ („Verantwortungs- bzw. Mittäterklausel“) und man deshalb Österreich eigenen Beitrag zu seiner Befreiung in Rechnung stellen werde („Beitragsklausel“).

Die Moskauer Deklaration wurde von der offiziellen österreichischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg im Sinne der „Opferthese“ einseitig instrumentalisiert, eine Sichtweise, die erst Ende der 80er Jahre im Gefolge der Waldheim-Affäre aufgebrochen werden konnte. Das Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft anlässlich des 60. Jahrestages der Moskauer Deklaration setzt sich zum Ziel, ihre große Bedeutung für Österreichs Nachkriegsentwicklung historisch einzuschätzen und damit zur Erkenntnis beizutragen, wie sich wahre österreichische Identität definiert und von der falschen unterscheidet.

Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft "60 Jahre Moskauer Deklaration"

 

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