Tribüne
oder Politikfeld?
ArbeiterInnenbewegung und Parlamente – Am Beispiel der KPÖ
Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft und des
Bildungsvereins der KPÖ
Steiermark
Samstag, 19. Juni 2010, 10.00 bis ca. 18.00
KPÖ-Bildungszentrum im Volkshaus Graz, Lagergasse 98a, 8020 Graz
Programm:
10.00 Begrüßung: Dr. Walther Leeb
(Präsident der Alfred Klahr Gesellschaft) und
Franz
Stephan Parteder (Landesvorsitzender der KPÖ Steiermark)
10.15 Univ.-Prof. Dr. Hans Hautmann (Institut für
Neuere und Zeitgeschichte der Universität Linz):
Die KPÖ im
National- und Bundesrat 1945–1959
11.15 Claudia Klimt-Weithaler (LAbg., KPÖ
Steiermark):
Die KPÖ im
steiermärkischen Landtag 2005–2010
12.15 Mittagspause
13.45 Prof. Dr. Peter Porsch (Die Linke):
Die
PDS/Linke im Sächsischen Landtag – Sysiphos oder Pfahl im Fleisch
14.45 Hendrijk Guzzoni MA (Linke Liste –
Solidarische Stadt Freiburg):
Kommunistische und fortschrittliche Kommunalpolitik in der BRD
15.30 Leopold Pacher: Zeitzeugenbericht aus
dem Gemeinderat Knittelfeld
16.00 Kaffeepause
16.30 Round-Table-Gespräch mit Prof. Dr. Peter Porsch,
Hendrijk Guzzoni MA, Ulrike Taberhofer (Gemeinderätin, KPÖ Graz) und Dr.
Werner Murgg (LAbg., KPÖ Steiermark)
Moderation:
Dr. Lutz Holzinger (Alfred Klahr Gesellschaft)
17.30 Ernest Kaltenegger (LAbg., KPÖ
Steiermark):
KommunistInnen und Parlamente. Resümierende Überlegungen
Die Diskussion findet im Anschluss an die einzelnen
Referate statt.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums
für Wissenschaft und Forschung
Programmfolder zum download als pdf-File
Im Herbst finden in der Steiermark Landtagswahlen statt.
Die KPÖ ist in diesem Bundesland seit 2005 als einzigem Österreichs im Landtag
vertreten, was als Ausgangspunkt genommen werden soll, um die Politik von
KommunistInnen in parlamentarischen Gremien zu reflektieren und theoretisch zu
fundieren. Wir gehen dabei sowohl von historischen als auch von aktuellen
praktischen Erfahrungen aus, auch im internationalen Vergleich.
Univ.-Prof. Dr. Hans Hautmann wird aus politikgeschichtlicher Perspektive die
Tätigkeit der KPÖ im österreichischen National- und Bundesrat in den Jahren 1945
bis 1959 untersuchen. Die KPÖ, eine der drei Gründerparteien der Zweiten
Republik, zog nach den Novemberwahlen 1945 mit vier Mandaten in den Nationalrat
ein und war hier bis 1959, kurzzeitig auch im Bundesrat, vertreten. 1949
kandidierte sie unter der Listenbezeichnung „Kommunisten und Linkssozialisten
(Linksblock)“ und erreichte fünf Mandate, 1953 im Rahmen der Wahlgemeinschaft
„Österreichische Volksopposition“ (vier Mandate). 1956 erhielt die Liste
„Kommunisten und Linkssozialisten“ drei Mandate. Darüber hinaus war die KPÖ in
den meisten Landtagen vertreten: in Salzburg bis 1949, im Burgenland bis 1956,
in Niederösterreich bis 1959, in Kärnten und Wien bis 1969 und in der Steiermark
bis 1970. 2005 gelang der KPÖ Steiermark der Wiedereinzug in den Landtag.
Claudia Klimt-Weithaler, Spitzenkandidatin der KPÖ Steiermark zu den
bevorstehenden Landtagswahlen, wird die vergangene Legislaturperiode bilanzieren
und daraus Schlussfolgerungen für künftige linke Politik auf landespolitischer
Ebene ziehen.
Zwei Referate widmen sich linker Politik auf Landes- und kommunalpolitischer
Ebene in länderübergreifender Sicht: Prof. Dr. Peter Porsch, in Wien geborener
Germanist, wird seine Erfahrungen aus dem Sächsischen Landtag, dem er 13 Jahre
für die PDS bzw. die Linksfraktion angehörte, in die Tagung einbringen. Hendrijk
Guzzoni ist Ratsmitglied für die „Linke Liste – Solidarische Stadt“ in Freiburg
und wird über die politische Linke in der BRD auf kommunaler Ebene referieren.
Eine konkrete Erfahrung aus einer österreichischen Gemeinde wird Leopold Pacher
präsentieren, der mehrere Jahrzehnte für die KPÖ dem Gemeinderat von Knittelfeld
angehörte.
Nach diesem Zeitzeugenbericht wird das Symposium mit einem Round-Table-Gespräch fortgesetzt: An ihm werden neben Porsch und Guzzoni die Grazer
Stadträtin für Wohnungsangelegenheiten
Elke Kahr und der Abgeordnete zum Steiermärkischen Landtag Dr. Werner Murgg
teilnehmen. Auch bei dieser Diskussionsrunde steht die Frage nach den
Möglichkeiten linker Politik in parlamentarischen Körperschaften im Mittelpunkt.
Die DiskutantInnen werden von Ihren Erfahrungen berichten, wie konkrete
regionale und örtliche Aufgabenstellungen, wie „Politik vor Ort“ mit den
allgemein-politischen Fragen und Forderungen verbunden werden können. Ernest
Kaltenegger, langjähriger Grazer Stadtrat und Abgeordneter zum Steiermärkischen
Landtag, wird die Tagung mit einem Resümee über die Frage „Tribüne oder
Politikfeld?“ beschließen.
Informationen über
die ReferentInnen und DiskutantInnen
Diskussionsveranstaltung der Alfred Klahr Gesellschaft am 25. Juni 2010 in Wien
Bisherige Veranstaltungen der Alfred Klahr
Gesellschaft
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